16.4. – 19.4.13
Es ist ja schon witzig – und wir kannten das auch bereits von früheren Fahrten ins Land der Weine und des Käses – kaum hatten wir kurz nach Figueres die Grenze zwischen Spanien und Frankreich überquert erwartete uns als ersten auf der französischen Seite ein Schild „Chaussée deformée“, also kaputte Strassen. Wir mussten grinsen, wenn es noch einen Zweifel gab, dass wir in Frankreich gelandet sind, so war er hiermit endgültig beseitigt. Die ersten Kilometer haben wir also gemütlich holprig hinter uns gebracht. Zur Ehrenrettung der Franzosen sei aber erwähnt, dass die grösseren Strassen ok sind, so zum Beispiel auch diejenigen, die durch die Camargue führen. Die Flamingos dort und die weissen Pferde sind wirklich wunderhübsch anzusehen. Und nicht zu vergessen selbstverständlich die Schwarze Madonna in Saint Marie de la Mer! Und klaro haben wir in Frankreich auch sehr gut gespiesen. Doch wie es der Teufel will, hat Peter irgendetwas erwischt, das sein Körper nun so gar nicht toll fand und es energisch wieder von sich gab; immerhin in wunderschöner Landschaft in den Hügeln oberhalb von St. Tropez. Ich konnte als Aushilfs-Krankenschwester somit eine prachtvolle Aussicht geniessen!
Und die vielgepriesene Côte d`Azur mag ja reizvoll sein, wenn man auf endlose Strandbars und Cafés steht, aber wirklich schön ist es nicht. Dafür sind heutzutage die einzelnen Städtchen schon zu nah zusammengewachsen und es fühlt sich an, als sei die Côte ein einziges Dorf von St. Tropez bis Monaco.
Doch das Hinterland ist schön und der Abstecher zur Höhle Desmoiselles hat sich wirklich gelohnt. Wir haben schon etliche Tropfsteinhöhlen gesehen aber der grosse über 40m hohe Saal, den wir hier zu Gesicht bekamen, kann wirklich nur als atemberaubend beschrieben werden. Man kommt durch einen kleinen Durchgang, muss sich ein wenig bücken und dann steht man auf einer Art Galerie und die ganze Pracht breitet sich unter einem aus. Unglaublich, es blieb uns wirklich die Spucke weg. Also unbedingt vorbeischauen, wenn ihr in der Gegend seid.
Nachher wollten wir dann noch was Essen. Es war zugegebenermassen schon 13.45h, als wir dann in einem total herzigen Restaurant, das auf einem kleinen Hügel mitten in der Landschaft liegt, sehr schroff abgewiesen wurden mit den Worten „Das Küchenpersonal kocht jetzt nicht mehr, es ist zu spät“. Bums da sassen wir, leicht erstaunt, ob dieser Gastfreundschaft. Ja die Franzosen und ihr Ton ist schon manchmal ein wenig schwer verdaulich, am besten lässt sich das wohl mit „rauhem“ Charme umschreiben 😉
Aber selbstverständlich hatten wir auch total nette Begegnungen, wie zum Beispiel mit der jungen Restaurant Besitzerin in Bezier (Chez toi, Chez Moi, können wir nur empfehlen!!!!), die uns in ihrem Mini-Restaurant (nur 3-4 Tische innen) so herzlich bewirtet hat, als seien wir ihre persönlichen Gäste daheim. Wunderbare Athmosphäre und auch das Essen – auf dem offenen Feuer, welches mit alten Rebstockholz befeuert wird – war sehr gut.