1.5. – 8.5.13
An der Ostküste haben uns nebst den wirklich wunderschönen Küstenabschnitten vor allem in Süden immer wieder total herzige Dörfer und die Schlösser und Burgen gut gefallen.
Und natürlich die Hilfsbereitschaft, die uns immer dann, wenn wir es nicht erwartet hatten, total weitergeholfen hat.
Alberobello ist ein kleines Dorf in Apulien, das durch seine einzigartige Architektur hervorsticht: die Trulli-Gebäude. Die weissen Häuser sind mit runden Dächern aus grauem Stein gedeckt, die wie kleine Zipfelmützen auf den Mauern thronen, das sieht einfach zu putzig aus. Diese spezielle Art des Häuserbaus gibt es nur hier in dieser Gegend und scheint einfach eine Laune der hier lebenden Menschen gewesen zu sein. Einen speziellen Nutzen oder Vorteil dieser Architektur konnten wir auf jeden Fall nicht in Erfahrung bringen.
Termoli hingegen besticht durch seine Lage und die liebevoll restaurierte Altstadt: das einstige Fischerdörfchen liegt malerisch auf einer kleinen Landzunge, an die sich dann ein kilometerlanger wunderbarer Standstrand anschliesst. Der gesamte Altstadtbereich ist Autofrei und sämtliche Häuser sind in warmen Terracotta bis hin zu Senfgelb Tönen gestrichen. Hier kann man sich gut vorstellen, wie das Dorfleben vor dem Automobilzeitalter gewesen ist. Und die ansässigen guten Restaurants und Delikatessgeschäfte sind auch nicht zu verachten.
Um das Best-of-Trio zu vervollständigen werfen wir noch einen Blick auf Chioggio. In der Nähe von Venedig gelegen, ist die Altstadt eigentlich eine Mini-Insel, der Neustadt vorgelagert und durch 2 grosse Brücken verbunden. Die Hauptstrasse ist tagsüber Autofrei und so flanieren hier die Einheimischen und Touristen Seite an Seite, um sich in einem der vielen Cafés zu stärken, oder am Morgen am Markt mit dem Nötigsten einzudecken. Parallel zur Hauptstrasse verläuft ein kleiner Wasserkanal, der mit Mini-Brücken zu überqueren ist, fast wie in Venedig. Aber alles in Miniatur, und wesentlich weniger hektisch und überlaufen.
Italien kann ja wahrlich protzen mit schier unendlich vielen Sehenswürdigkeiten dank seiner vielfältigen Vergangenheit. Und die grossen, bekannten MUSTS kennen wir ja alle, aber es gibt auch die kleineren Orte, die durchaus mit prächtigen oder beeindruckenden Bauten aufweisen können. Sei es das Le Castella, eine Aragoneser Burg bei Isola die Capo, die sie wirklich wunderschön renoviert haben. Was uns bei diesen Besichtigungen immer wieder aufgefallen ist, sind die Unmengen von Schulklassen, die diese alten Stätten besichichtigen. Offensichtlich wird das einheimische Kulturerbe sehr aktiv in den Unterricht einbaut. Was ja gut und richtig ist, manchmal aber die Besichtigungen etwas erschwert.
Oder die Burg derer von Thurn und Taxis in Duino, die direkt aus dem Felsen über dem Meer empor gewachsen zu scheint. Wundervolle Blicke in alle Richtungen sind bei so einer Traumlage natürlich das Ergebnis. Ähnlich wie beim Schloss Miramare kurz vor Triest, das wie ein Leuchtturm zu vorderst auf einer Landzunge, die sich ins Meer schiebt steht. Ja die haben früher auch schon gewusst, wo die guten Bauplätze sind. Und als König, Kaiser oder sonstiger Herrscher hat man ja auch irgendwie erste Wahl gehabt.
Und die italienische Riviera hat natürlich auch ihre berühmten Badeorte. In einem haben wir übernachtet: Ancona. Ein nettes Städtchen, aber für uns besonders wertvoll war die Tatsache, dass es dort eine BMW Motorrad Garage hat, denn der Service für Gabi’s Bike war fällig. Der Rezeptionist vom Hotel war total nett und half uns mit der Reservation für den Service: wir wollten das ursprünglich in Triest machen, aber die hatten keinen Termin mehr frei bis Ende Monat! So was blödes. Wir können ja solche Dinge nur erledigen, wenn wir 2 Tage irgendwo bleiben. Also sind wir am überlegen, wann, wie, wo es das nächste mal möglich wäre. Haben das natürlich alles dem lieben Typ an der Rezeption mitgeteilt und der meinte dann in Ancona hätte es eine BMW-Garage, soviel er wisse und er würde es probieren. Wir natürlich entgegnet, das ginge nicht, weil wir ja am darauffolgenden Tag schon wieder weiter müssten, aber er wollte es versuchen. Et voilà: die Garage hat gezaubert und uns dazwischen genommen, so konnten wir am späten Vormittag dann mit frisch gechecktem Töff (inklusive neuer Pneu!) abdüsen. An dieser Stelle nochmals ein riesen Dankeschön an den Rezeptionisten und die Mechaniker der Werkstatt.