21.5. – 3.6.13
Wenn wir uns an Griechenland erinnern, tauchen natürlich sofort Bilder von wildromantischen schönen Küsten auf, oder die lieblich gewellten Hügel, exquisite kulturhistorische Stätten und grandiose Ausblicke. Aber was hängen bleibt ist vor allem die wirklich unglaubliche Freundlichkeit der Griechen.
Es fing schon in Lefkada an mit der Besitzerin unseres B&B dort. Eine gestandene reifere Frau, die ihr kleines Reich mit starker Hand regiert. Obwohl sie den ganzen Tag eigentlich nur in ihrem Büro thront, hat sie alles im Griff. Also sehr naheliegend, dass wir sie baten für uns mit BMW Thessaloniki zu telefonieren und einen Termin für den Service zu vereinbaren. Das hat sie natürlich mit der ihr eigenen Durchsetzungskraft auch locker gemacht. Sie fragte gar nicht erst, ob wir an dem bestimmten Datum kommen könnten, sondern „befahl“ es mehr oder weniger Uns hat es gefallen. Und als Dreingabe beschenkte sie uns noch beim Abschied und zog uns an ihren mütterlichen Busen.
Oder Dimitrios, den wir in seinem Restaurant in Korinth trafen. Er hat sich die ganze Mittagszeit zu uns gesetzt und geplaudert. Seine Eltern sind damals als er noch ein kleiner Bub war nach Kanada ausgewandert. Er kam zurück nach Griechenland und managed nun für seinen Onkel das Restaurant. Wir hatten eine total nette Zeit zusammen und er hat uns wirklich viel von sich erzählt.
Gut hat es uns auch bei den Costis in Evangelistria gefallen. Ein Ehepaar – er ehemaliger Art Director in Athen –, das sich sein damaliges Wochendheim ausgebaut hat zu einem Guesthouse und dort heute als Rentner quasi Gäste beherbergt in einer wundervollen Umgebung. Sie kocht hervorragend und er hat einige gute Weine im Schrank. Bei den beiden fühlt man sich wie daheim. Sie sind so charmante und wunderbare Gastgeber.
Auch die Inhaber-Familie des Hotels in Ano Stavros haben wir als total aufgestellte Familien AG kennen gelernt. Ich hatte ja für Peter als kleine Überraschung einen Schoggi-Kuchen auf den 60sten hin bestellt und sie hatten auch gesagt kein Problem. Als wir ankamen, hatten wir ein nettes Zimmer, aber kein Kuchen. Gut Peter wusste ja nix, also ich runter zur Rezeption und gefragt wo denn der Kuchen sei. Da meinte die junge Dame: oh je, ihr seid das. Ihr seid im falschen Zimmer, es ist alles vorbereitet. Der Bruder und die Schwägerin hatten uns zweimal in verschiedenen Zimmern notiert. Und sogleich wurde eine kleine Notlüge erfunden, damit wir ins neue Zimmer umziehen konnten, wo dann die brennende Torte auf Peter wartete. Wir mussten alle lachen. Und der Bruder, seines Zeichens Inhaber und Koch, hat dann für uns ein leckeres Geburi-Dinner gezaubert. Also doch noch eine gelungene Geburtstagsüberraschung.
Und zum Abschluss, bei unserer letzten Übernachtung in Griechenland haben wir dann noch Nasos kennengelernt, der Sohn des Hotels, das wir eigentlich gebucht hatten. Nur leider waren die Renovationen nicht fertig geworden und so mussten sie uns im Dorf umquartieren, was ihm nicht wirklich recht war, weil die Qualität des Zimmers halt nicht so toll war. Er hat uns später zu einem Drink eingeladen und seinen Kumpel George von einem lokalen online- newschannel aufgeboten, damit er einen Bericht über unsere Reise und ein Interview machen kann. Das haben wir dann auch bei Sonnenuntergang am Meer (zusammen mit ungefähr 1 Mio. Moskitos) gemacht. Danach sind wir vier zusammen essen gegangen und hatten einen wirklich lustigen und spannenden Abend.
Diese und andere Begegnungen waren wirklich Highlights. Wir waren immer wieder überrascht wie viel Zeit und Interesse uns die Menschen dort entgegenbrachten. Griechenland bietet wirklich viel an Landschaft, Kultur und Kunst, hoffen wir sie finden rasch den Weg aus der Krise. Wir würden es allen wunderbaren Menschen dort von Herzen gönnen.