11.1.25 bis 17.1.25

Der Oman hat im Norden der VAE eine Exklave, Musandam. Selbstverständlich besuchen wir auch diesen Teil des Oman und sind begeistert.

Schmuggel

Wir sehen unheimlich viele kleine Speedboots mit sehr grosser Ladung. Die Boote jagen wie die Verrückten durch das Wasser, sie sind bestückt mit bis zu zwei Mal 200PS-Motoren. Wir staunen den Booten nach und fragen uns, was das wohl soll. Ein Einheimischer erklärt uns, dass diese Speedboots vom Iran kommen und über die Strasse von Hormus billiges iranisches Benzin nach Musandam bringen. Bei der Rückfahrt in den Iran nehmen sie dann Elektronische Geräte und ganze Luxusautos auf ihren kleinen Booten mit zurück. Diese Aktionen sind natürlich Schmuggel und sind verboten. Der Oman scheint das zu dulden, da ihm keinen Schaden zugefügt wird. Die Iraner versuchen die Schmuggler zu fangen, aber offensichtlich sind diese mit ihren Booten zu schnell und zu wendig für die Militärboote der Iraner. Bei wichtiger Ware fährt immer ein Beiboot mit, damit im Falle, dass sie erwischt werden, sie ins Beiboot umsteigen und die Ware aufgeben können. Da es sich bei diesem professionellen Schmuggel nicht und enorme Mengen handelt, scheinen beide Staaten nicht wirklich viel dagegen zu unternehmen.

Glücksmoment

Wir leisten uns eine eintägige Dhow-Fahrt in einen grossen Fjord! Sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt sehen wir unheimlich viele Delphine. Sie kommen zum Schiff und wollen mit dem Schiff spielen. Sie zeigen ihre Künste, schöne Sprünge, Rückenschwimmen und Seitwärtssprung und alles unmittelbar neben dem Schiff. Es ist fantastisch die Tiere so nah und so verspielt beobachten zu können. Es ist unglaublich mit wie wenig Körperbewegung sie eine enorme Geschwindigkeit im Wasser erreichen können. Selbstverständlich versuchen wir alles bildlich festzuhalten.

Begegnungen

Christine und Thierry, ein deutsch-französisches Paar, treffen wir in Khasab. Sie sind seit September 2018 unterwegs und haben gerade von Kenia nach Salalah verschifft. Sie unternehmen ebenfalls eine Dhow-Tour allerdings eine andere als wir. Am Abend sehen wir uns wieder und haben für ein paar Momente Zeit zum Quatschen bis beide wieder ihres Weges gehen.

Zum Schmunzeln

Unbedingt wollten wir, wenn wir schon mal so nahe sind, in die berüchtigte Strasse von Hormus fahren! Wir buchten eine Tagesfahrt nach Kumzar, das nördlichste Fischerdorf des Oman, das quasi an der Strasse von Hormus liegt, natürlich nicht direkt, sondern in einer natürlichen Bucht. Theoretisch können wir von hier zum Iran sehen, es ist jedoch nicht so gutes Wetter und wir sehen gar nichts. Auch das Wasser in der Strasse von Hormus sieht nicht anders aus als das Wasser des ganzen Persischen Golfs. Am Nachmittag beim Start zur Rückfahrt, meint unser Kapitän nur, dass sich der Wind etwas aufgefrischt habe. Es ist heiss und ein wenig Wind kann ja nicht schaden. Nach der ersten Stunde Fahrt auf der Dhow ziehen wir uns immer mehr gegen die Mitte des Schiffes zurück, weil uns die Gischt sonst vollspritzt. Der Wind entwickelt sich langsam zu einem Sturm und die Dhow bewegt sich wie eine Nussschale auf dem starken Seegang. Der Sturm peitscht jetzt die Gischt quer über das gesamte Schiff, wir suchen Deckung hinter der Anrichte und erhalten Decken vom Kapitän. Er verbietet uns jetzt auch aufzustehen, da eine Seerettung nur sehr schwierig möglich wäre. Mit Shorts und T-shirt sind wir nicht gerade optimal für ein solches Wetter ausgerüstet. Wir sind komplett durchnässt, denn neben der Gischt hat es natürlich auch angefangen zu regnen. Wir merken den Unterschied nicht, es ist einfach Wasser in der Luft und wir werden immer nässer. Nach gut vier Stunden erreichen wir dann den Hafen von Khasab, leicht unterkühlt und gut durchnässt. Zum Glück konnten wir Globi im Hafen parken, so dass wir nach einem kurzen, zügigen Marsch unser Heim auf Rädern erreichen und uns umziehen und aufwärmen können. Trotz gegenteiliger Befürchtungen haben wir uns bei diesem Abenteuer keine Erkältung zugezogen.