Stand Januar 18
Lebensmittel
In den grösseren Orten gibt es Shopping Mals mit einem Angebot von Europäischen Waren. Im Gegensatz zu den umliegenden Ländern sind die Waren meist aus Portugal und somit eher südeuropäisch als deutsch. Auf dem Land kann man herrlich auf den Märkten lokale Frischwaren kaufen. An grossen Strassen wird die eigene Ware am frischesten angeboten.
Wasser
Da es wenig bis keine Campingplätze hat, ist es oft nicht so einfach an Trinkwasser zu kommen. Das Wasser ist meist auch nicht von besonderer Qualität und muss unbedingt sauber gefiltert werden.
Diesel
Das Tankstellennetz ist sehr dicht, meist neu erstellt und die Stationen sehen sehr gut aus. Leider hat es häufig keinen Diesel und der Verteilkampf ist dann allenfalls unangenehm. Es ist unbedingt anzuraten bei jeder Gelegenheit wieder aufzutanken und möglichst viel mitzuführen. Die Qualität ist für moderne Motoren nicht geeignet. Der Schwefelgehalt ist so hoch, dass er schon gar nicht angegeben ist, wir schätzen bei ca. 5‘000ppm.
Geld
Die Währung, Kwanza, AOA, wird nicht freigehandelt. Der offizielle, staatlich festgelegte Wechselkurs (1CHF = 174AOA) ist offensichtlich nicht sehr realistisch, weshalb ein reger Schwarzmarkthandel (1USD = 400AOA) existiert. Wir sind uns nicht sicher, ob der Strassenhandel erlaubt ist oder nicht, geduldet ist er auf jeden Fall. Der Geldwechsel findet nicht in dunkeln Gassen und Hinterhöfen statt, sondern auf grossen, öffentlichen Plätzen. ATMs hat es in grösseren Ortschaften, natürlich mit dem offiziellen Wechselkurs. Die Kreditkarten setzten wir nie ein, weil der Wechselkurs zu schlecht ist.
Standplätze
Angola ist ein Eldorado zum freistehen. Fast überall kann man bleiben. Das Land ist auch nicht so dicht besiedelt, dass man dabei immer in einem Dorf steht. Wir haben gewaltig schöne Plätze gefunden, wo wir durchaus auch länger gestanden sind (siehe IOverlander). Campingplätze haben wir zwei gefunden, wobei derjenige in Namibe, mehr einem Abfallhalde als einem Campingplatz glich.
Internet
Wie in den meisten Ländern haben wir uns an der Grenze eine Prepaid SIM-Karte mit Daten erstanden. Der Preis war im Vergleich zu Namibia sehr günstig (25‘000AOA für 20GB bei Unitel). Die Abdeckung im Land sehr ansprechend, etwas schlechter der südlichen Küste entlang.
Strassen
Scheinbar wird die gesamte Infrastruktur des Landes gleichzeitig durch China neu erstellt. Uns wurde erzählt, dass sich die Chinesen dafür sehr günstiges Erdöl gesichert haben sollen. Wir haben extrem viele, neue, schöne Bahnhöfe gesehen, alle genau gleich, auch völlig gleich verloren und ungenutzt in der Landschaft. Die Hauptverkehrsadern sind eigentlich nicht befahrbar, es sind über hunderte von Kilometer einfach Baustellen. Wir haben selbst lediglich etwa zehn Kilometer neue (etwa vier Monate alt) Strasse befahren können, aber die Ausführung war so minderwertig, dass es bereits wieder Potholes hatte. Die alten Nebenstrassen, die offensichtlich von anderen Bauunternehmen erstellt wurden, sind jedoch häufig in perfektem Zustand, sowohl als Erdstrassen wie auch als Teerstrasse. Die Karten entsprachen meist nicht den Tatsachen, Strassen auf der Karte existierten nicht und reale Strassen waren nicht auf der Karte eingetragen. Wir hatten Karten von drei verschieden Anbieter und wurden das Gefühl nicht los, dass die sich gegenseitig die Fehler abgeschrieben haben.
Unsere persönlichen Highlights
- Tundavala (Wildcamp auf einem Hochplateau) S14 49.069 E13 22.912
- Lagoa dos Arcos (karge Landschaft) S15 45.532 E12 06.252
- Santa Maria Lookout (Wildcamp an der Küste) S13 25.475 E12 32.891
- Serra da Leba (Aussichtspunkt) S15 04.635 E13 13.973
- Gabela – Uku (sehr schöne Landschaft) S11 10.201 E14 20.729
- Ponta das Salinas (einsamer Sandstrand) S14 08.821 E12 22.204
- Capo Ledo (Carpe Diem bei Paulo, sympathische Menschen, tolle Anlage) S9 40.279 E13 13.229
- Südlich von Calulo (sehr schöne Landschaft) S10 14.241 E14 56.735
- Parque National da Quiçama (Baobab Wald) S9 37.300 E13 53.219
- Landschaft bei Cubal (schwarze runde Felsen) S13 03.917 E14 10.015
Unsere Highlights sind auf der Routenkarte als Wegpunkte H01 – H10 eingetragen.
Vorschriften für schwere Motorwagen
Wir hatten weder an der Grenze noch an den Polizeikontrollen je eine Anmerkung, dass irgendetwas an unserem Gefährt nicht den örtlichen Vorschriften entsprechen würde.
Grenzformalitäten
Z.Zt. ist es etwas kompliziert ein Visum für Angola zu erhalten. Grundsätzlich kann das Visum lediglich im Heimatland beantragt werden. Es gibt jedoch europäische Reisende, die uns erzählten, dass sie auch in Windhoek ein entsprechendes Visum erhalten hätten. Offizielle Behörden bezeichnen das jedoch als unmöglich. Das Verfahren ist sehr kompliziert und langwierig, siehe entsprechende Internetseite von Angola. Erschwerend kommt dazu, dass das Visum zu laufen beginnt mit der Ausstellung des Visums. In unserem Falle war das etwas schwierig, weil wir Angola erst nach Ablauf des Visums erreichten. Der Botschafter in der Schweiz hat sich jedoch persönlich für unseren Fall eingesetzt, so dass wir das Visum auch benutzen konnten, obwohl es eigentlich schon abgelaufen war. Diese Praxis soll jedoch in der Zukunft angepasst werden. Als einziges Afrikanisches Land, das wir bereist haben, akzeptiert Angola das Carnet de passage nicht. Das bedeutet, dass für das Fahrzeug ein extrem kompliziertes Verfahren mit vielen Formularen und Fotos durchgeführt werden muss. Wir benötigten für die Einreise in Santa Clara etwa 5 Stunden.
Visakosten für 2 Personen 240 CHF
Schlepper: 5‘000 AOA
Fotokopien: 80 NAD
Roadtax Globi: 300 NAD
Roadtax Ernstli: 158,5 NAD
Weitere Gebühren wurden am Zoll nicht erhoben. Alle Gebühren sind in cash zu bezahlen.
Unsere Statistik
Die Zahlen basieren auf einem Wechselkurs auf der Strasse.
Tagesausgaben für 2 Personen:
Food Alkohol Nonfood Kleider Exkursionen Restaurant Standplätze Transport Internet / Tel Gebühren Gesundheit Diesel |
CHF 8,77 CHF 1,45 CHF 0,47 CHF 0.00 CHF 0,09 CHF 3,39 CHF 0,57 CHF 0.00 CHF 2,66 CHF 0,47 CHF 0,09 CHF 0,34/L |
Persönliche Beobachtungen
Das Land ist nach dem Krieg immer noch in der Wiederaufbauphase. Wie überall in Afrika hat es auch hier viele chinesische Unternehmen, die in Angola tätig sind. Touristisch ist das Land überhaupt nicht entwickelt, was uns sehr gefallen hat. Das diesbezügliche Potential wäre jedoch enorm. Viele Städte, die wir gesehen haben sind komplett marode. Wir hatten den Eindruck, dass hier gar nichts mehr funktionieren würde. Das ist sehr schade, denn die Städte waren offensichtlich einmal sehr schön.
Abenteuer sind enorm. Bis jetzt ging ja alles gut. Wegen Eurem Haus. Soll ich Leute fragen? Hat noch ein Makler das Haus im Prospekt? Über den Preis sollte man auch etwas
wissen. Wenn jemand Interesse hat u. es besichtigen möchte wo soll man sich dahin wenden? GlG Inge