Unsere Erlebnisse mit der Navigation im Expeditionsmobil und was wir daraus gelernt haben, eine Hilfestellung. Es handelt sich dabei nicht um eine Marktübersicht.
Wer erklärt einem Anfänger die Navigation
Navigation ist heutzutage etwas Selbstverständliches und braucht nicht erklärt zu werden. Jeder hat ein Navi im Auto, auf dem Motorrad, auf dem MTB und beim Wandern, also wo liegt eigentlich das Problem? In der gewohnten Umgebung haben wir für jeden Anlass das optimale Gerät und auch die richtigen Karten zur Hand.
Die Karten sind schon das erste Fragezeichen, wo kriege ich off-road-Karten her? Brauche ich die überhaupt? Vermutlich brauchen die wenigsten Reisenden echte off-road-Karten, also Topo-Karten von Orten, wo es keine Wege und Pisten mehr gibt.
Die zweite Frage ist dann das Gerät selbst. Im LKW darf das Gerät gerne etwas grösser sein, da es weiter entfernt vom Benutzer steht. Wie funktioniert die Kommunikation, wenn der Beifahrer navigiert, während der Fahrer fährt?
Leider haben wir auf all diese Fragen von unserem Aufbauer keine Antworten erhalten. Auch von anderen Aufbauern haben wir auf diese Fragen keine befriedigenden Antworten erhalten.
Nur das Beste war gut genug
Im Netz und später auch auf der Allradmesse haben wir einen Spezialisten getroffen. Er hatte auf all unsere Fragen eine schlüssige Antwort. Wir haben bei ihm auch gekauft.
Unsere Bedingungen:
- Der Beifahrer navigiert
- Der Fahrer kann die Karten und Routen auch sehen
- Wir können topo-Karten von allen möglichen Weltregionen auf das Gerät laden
- Die Route wird gespeichert und kann ausgelesen werden
Die Lösung war:
- Panasonic Toughbook
- Zusätzlicher automotive Display 10.4″ für den Fahrer
- RAM-Mount System für die Halterungen
- Software QuoVadis
Komplikationen
Die Einführung war aus verschiedenen Gründen sehr kurz und die Software ziemlich komplex. Wir fuhren jedenfalls mit einem reichlichen Kartenset, das wir käuflich erworben hatten, los. Wir schafften die einfachen Arbeiten mit der Software immer besser und waren einigermassen zufrieden. Das Toughbook wurde mit Windows 7 ausgeliefert und wir updateten die Betriebssoftware zuerst auf Windows 8 und dann auf 10. Nach etwa zwei Monaten verabschiedete sich der externe GPS-Empfänger immer häufiger. Der PC fand keinen Empfänger mehr. Eine Navigation war nicht mehr möglich, weil das Gerät nicht wusste wo wir sind. Das Gerät liess sich jeweils erst am anderen Tag wieder mit GPS starten.
Mitten in Namibia, in unbewohntem Gelände ist dies wieder einmal geschehen. Wir wussten nicht mehr genau, wo wir waren. Eine etwas ungemütliche Situation. Wir waren sehr verunsichert und das Vertrauen in die Gerätschaft war nicht mehr gegeben. Wir fanden natürlich wieder eine Strasse und auch wieder ein kleines Städtchen mit einem Geschäft in dem Garmins verkauft wurden. Wir erstanden ein Nüvi und fühlten uns sofort sicherer. Das QuoVadis auf dem Toughbook funktionierte normalerweise bis zum ersten Halt einmal pro Tag, dann war es nicht mehr zu gebrauchen.
Wir liessen den PC beim Spezialisten überarbeiten und starteten in Südafrika erneut, aber mit einem Garmin Dezl 760 und dem Nüvi in der Hinterhand. QuoVadis funktionierte mehrheitlich nicht. Wir waren masslos enttäuscht.
Reduce to the max
Wir haben uns dann entschlossen, die teuren Geräte aufzugeben und auf einfachere umzusteigen. Unsere Bedingungen haben sich nicht geändert. Anstelle eines PCs haben wir uns ein Tablet angeschafft, auf dem wir MapsMe und Google-Karten runterladen, so dass beide Systeme auch off-line zur Verfügung stehen. Das Dezl montierten wir auf der Fahrerseite und laden es mit den entsprechenden OSM-Karten, das Nüvi laden wir mit gekauften Garmin-Karten und es steht als Alternative beim Navigator. Wir fahren jetzt also mit drei verschieden Navigationsgeräten, was eigentlich etwas übertrieben ist, aber es gibt uns die Sicherheit immer zu wissen, wo wir sind. Zur Navigation ist es sehr interessant verschiedene Karten zu verwenden und zu sehen, bei welcher Karte, welcher Weg möglich ist.
Empfehlungen
Wenn eine Reise durch Gegenden, mit weniger oder schlechterem Kartenmaterial geplant ist, würden wir immer mehr als ein Navigationsgerät mitnehmen. Ein Tablet und ein Garmin oder ähnliches ist eine sichere Sache.
Im Südlichen Afrika empfehlen wir auf jeden Fall Tracks4Afrika. Mit den OSM-Karten haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht, meist sind sie neuer als die gekauften Here-Karten von Garmin. In den urbanen Umgebungen sind allerdings Garmin-Karten unschlagbar, da genaue Adressen als Ziele eingegeben werden können. Die Google-Karten sind zunehmend immer genauer auch an abgelegenen Orten und man kann die Höhe ebenfalls ablesen. Leider sind Topo-Karten ausserhalb von Europa schwer zu finden. Wir werden als nächstes Gaia gps testen.
OSM-Karten auf Garmin: https://wiki.openstreetmap.org/wiki/User:Computerteddy#Start_Here.21_-.3EStandard_Kartens.C3.A4tze_.2F_mapsets_for_general_usage
Google Maps off-line: https://support.google.com/maps/answer/6291838?co=GENIE.Platform%3DAndroid&hl=de
Tracks4Afrika: https://www.tracks4africa.ch/
Topo Karten: https://www.gaiagps.com/ oder http://garmin.opentopomap.org/
Wir fahren seit 2013 mit MapsME, diese kostenfreie App begleitet uns durch Marokko und Mauretanien, Zentralasien und in Südamerika. Installiert auf dem iPad Mini auf der Beifahrerseite, auf Android als Backup auf der Fahrerseite in einer Brodit-halterung. Die Software ist stabil, die Ansage über die Fahrzeuglautsprecher und mittlerweile können Mautstraße und Erdstraßen abgewählt werden.
Lieber Peter, Danke für das Teilen deiner spannenden Navi-Erfahrungen!
LG
Richi
Hallo Ihr zwei
Danke für die Empfehlungen.
Die letzten 14 Monate in Nordamerika haben uns Garmin, Map Out, TomTom und die Karten von den Automobilclubs immer geholfen.
Mit MapOut habe ich auch die ganze Reise inklusive zweimal Atlantic aufgezeichnet. Macht Spass
Grüsse Martin
Ogott, so kompliziert habe ich mir die Navigation nicht vorgestellt.Wie haben die Menschen dahmals vor tausende Jahren aus Afrika nach Europa gefunden.?
Vielleicht waren die Intelligente als wir Heute sind. Spass beiseite aber was ich vom eure Erfahrungen uber die Navigationsysteme gelesen habe, hat bei mir
Ernüchterung ausgelöst.Wie könnte ich überhaupt schaffen als nicht technik begabter in entfernte Fremde Länder problemlos navigieren und meine Weg finden.
Vielleicht bleibe ich zuerst unmittelbare bekannte Gefilde. So Georgien,Armenien Iran Usw. Hab keine gutes Gefuhl mit diese elektronische Navigationhilfen.
Daher fuhre ich bei mir immer haufen Papier Karten, wenn ich unterwegs bin. Euch weiterhin schöne Reise,und viel Erfolg bei der Lösung der Naviproblem.
Hoi zäme!
Ich navigiere seit ca. 3 Jahren mit OSMand+!!!
Auf einem Android Tablett mit grossem Speicher. Darauf habe ich ganz EU, Marokko, West Russland inkl. Island abgespeichert.
Die Software ist sehr gute zum Navigieren unter 250 Km. Für grössere Routen dauert es ewig zum laden.
Die karten gehen runter bis zum Topo Grad von 1: 10’000 er Karten. Dazu gibt es noch Höhenlinien, Schatten usw.
Die Kosten für OSMand+ sind ca. 10 – 12 Fränkli und Höhenlinien, Schattierung oder Nautisches kosten ca. je 5 Fr.
Es ist ein Muss, damit zu üben und spielen bis die Software im Ernstfall 🙂 angewendet wird.
Dazu verwende ich Nebst dem Garmin 760 Camper, auch noch Die HP https://de.wikiloc.com/
Hier sind Weltweite GPX Daten für alle möglichen Aktivitäten abgespeichert!
GPX Datei oder ganze Touren herunterladen und in OSMand+ abspeichern. Geht Super Easy und ist sehr zuverlässig.
mfg
Dölf (freilaufender Frührentner) 🙂