10.1. – 10.2.18

Erfahrene Landschaft

NamibiaVor über 30 Jahren war ich zum ersten Mal an der Spitzkoppe. Die Steinhaufen sind immer noch genau so eindrücklich wie damals. Vor allem am Abend oder am Morgen im flachen Licht gibt es sensationelle Blicke auf die runden Steine und die Wüste rundherum.

Zur Umfahrung von Gibeon sind wir die D1068 gefahren. Von der C18 kommend stürzt die Strasse über einen relativ steilen Abhang in eine Senke und wir fühlten uns in einer anderen Welt. Die veränderte Vegetation und das hügelige Landschaftsbild haben uns in ihren Bann gezogen. Nach den Regenfällen der letzten Tage war der sandige Untergrund an einigen Stellen recht feucht und unser Allrad kam wirklich zum Einsatz. Eine Fahrzeugwäsche war danach unabdingbar.

Die Dünen, so nennen die Lokalen die sandigen Hügel, vor dem Grenzübertritt nach Südafrika in Mata-Mata, liegen alle quer zur Fahrtrichtung. Vor allem die D511 hat es uns sehr angetan. Die Piste führt rechtwinklig über alle Dünen hinweg. Bei der richtigen Geschwindigkeit ist das Feeling einer Achterbahn im Globi durchaus zu erfahren. Wir fanden Dünenfahren super spassig.

Aktivitäten

NamibiaAls wir den Waterberg besuchten, wollten wir natürlich unbedingt das Plateau besteigen. Wanderungen in diesem Naturreservat sind jedoch lediglich geführt erlaubt, also mussten wir den relativ steilen Aufstieg mit einer Anzahl unsportlichen jungen Leute aus Holland unternehmen. Der Blick von dem einsamen Bergzug mitten in der riesigen Fläche war trotzdem gewaltig.

Bei Africat konnten wir eine Leopardenfamilie beim Fressen beobachten und zwar so nahe, dass als ein schon stattliches Jungtier versuchte den offenen Landcruiser näher zu untersuchen der Guide sofort den Rückwärtsgang einlegt. Wir wurden nicht verletzt, aber das Tier zeigte absolut keine Menschenscheu und keinen Respekt! Ein alter Leopard hier wird in einem speziellen Gehege gefüttert. Er wurde von einem Farmer wie ein Haustier aufgezogen und als der Leopard erwachsen war, wollte er den Farmer aus ihrem gemeinsamen Haus vertreiben, weil jeweils lediglich ein Männchen ein Revier beherrschen kann. Der Farmer überlebte und liess seinen Leoparden abholen, jetzt lebt das Leopardenmännchen einsam hier.

Übernachtungsorte

NamibiaNach den vielen Wildcamps in Angola übernachteten wir einige Tage im Camping Resort Kupferquelle in Tsuneb. Der beste Campsite von Afrika ist tatsächlich ein Luxusparadies: 50m Schwimmbad, guter Shop, schönes Restaurant, grüner Rasen, schattenspendende Bäume, Wifi, Laundry, Wasser, Strom, super tolle Abolution mit privat WC und Dusche. Und – wir kriegen sogar Globi unter die Bäume parkiert.

In Kamrav, einer Gästefarm, die von Iwanowski so hochgelobt wird, übernachten wir. Wir erwarten eine Gästefarm wie früher, wo der Gast mit der Familie mindestens zusammen isst und plaudert, und zum Farmbesuch eingeladen wird. Die Besitzerin Maryna ist eine begnadete Köchin und eine sehr sympathische Dame, aber wir essen wie im Restaurant ohne Gastgeber und der Farmbetrieb wird verpachtet. So sind wir etwas enttäuscht weitergezogen.

Freunde

Als wir in Tsuneb standen biegen plötzlich Leanne und Win um die Ecke. Ein tolles Wiedersehen, wir haben sie im Frühling am Lake Malawi getroffen. Wir verbringen ein paar Tage zusammen im Luxuscamp und erzählen uns unser Leben 😉

Als wir vor Keetmanshoop stehen, erhalten wir plötzlich ein WhatsApp von Gloria und Renato sie seien jetzt in Keetmanshoop! Nach einem Abend am nicht entfachten Lagerfeuer stellen wir fest, dass wir bis Twee Riveren die gleiche Route haben. So fahren wir zusammen ein paar Tage und geniessen die Gesellschaft der beiden Tessiner sehr.

In Gobabis besuchen wir Marion. Sie konnte ihren Fahrzeugpark auf der Farm von Tina und Gerald unterstellen und da auch ihre diesjährige Afrikazeit verbringen. Obwohl die Farm keine Gästefarm ist, ist es eben eine Gästefarm. Wir treffen hier neben dem sympathischen Sohn Sascha noch Urs, Josi, Karl und Gerlinde an. Wir fühlen uns hier sofort sehr wohl und willkommen. Tina kocht gerne und immer für alle Gäste gleich mit. Die Abende in der Lapa sind wunderschön und werden noch lange in unseren Herzen bleiben. Einmal darf dann Marion österreichisches Gulasch kochen und einmal Gabi schweizerische Älplermakkaroni. Nebenbei repariert Gerald und Sascha unsere abvibrierte Abdeckung und das Leck in der Druckluftleitung. Auf einer Farmrundfahrt dürfen wir helfen einen fremden Bullen wegzuschliessen. Wir hätten hier noch ewig bleiben können und es ist sicher eines unserer schönsten Erlebnisse in Namibia.

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