Vor sechs Monaten hatten wir bei Fischer Panda Capetown ein defektes Teil bestellt. Leider reichte diese Lieferzeit nicht aus und wir mussten noch einmal 15 Tage in Durban warten, bis das Teil dann dank der Hilfe des deutschen Headquarters hier eintraf. Schade für die Zeit, aber wir haben wieder etwas dazu gelernt.

Unser Carnet de passage, eine Notwendigkeit für ausländische Fahrzeuge in Afrika, benötigte wieder einmal übermässig Zeit bei den Grenzübergängen. In Swasiland wollte der Zoll beim Verlassen des Landes unbedingt das Carnet stempeln. Da wir richtigerweise das Carnet bei der Einreise nach Swasiland nicht gestempelt hatten, ging das aber nicht. Wir erklärten dem Zöllner die Südafrikanische Zollunion und konnten ihn nach mindestens 1h Überredungskunst ihn so weit bringen, dass er uns passieren liess, aber immer noch in der Überzeugung, dass es nicht richtig sei. Völlig umgekehrt war dann die Interpretation beim Verlassen von Südafrika. Hier erklärte uns die zuständige Beamtin, dass Südafrika keine Carnets mehr stempeln würde, da sie mit Botswana eine Zollunion hätten. So weit richtig, aber unser altes Carnet, mit dem Einreisestempel von Südafrika, war ausgelaufen und das neue musste übertragen werden. Nach Rücksprache mit einer Spezialistin in Johannesburg, die aber die Situation mit dem Übertrag nicht begriff, verweigerte sie die Umschreibung des neuen Carnets, da sie dadurch das alte Carnet wieder Validieren würde. Ihrer Ansicht nach hätten wir am Ablauftag in Südafrika ausstempeln müssen und dann einen Tag zwischen den Grenzen stehen müssen und tags darauf das jetzt gültige, neue Carnet in Botswana einstempeln müssen!!!! Wir haben dann beschlossen einfach ohne Stempel auszureisen und beim Zollamt in Botswana das neue Carnet einstempeln zu lassen. Der Beamte hat uns nach einer kleinen Überredungskunst den Gefallen auch getan, obwohl er auch fand, dass das eigentlich die Aufgabe von Südafrika gewesen wäre…

Im Hluhluwe-Umfolozi Nationalpark hat wir tolle Wildtierbegegnungen. Neben den wirklich sehr zahlreichen Nashörner im gesamten Park, hat uns am Abend auf „unserem“ Rasen ein Nashorn sehr persönlich besucht. Es graste friedlich ein paar Meter von unseren Stühlen entfernt und ignorierte uns komplett. Die Ignoranz störte uns nicht wirklich. Das Nashorn liess uns dann auch wieder alleine und wir und unser Nachbar haben den Grill eingeheizt. Der Nachbar war schneller und hatte seine Proterhouse Steaks bereits auf dem Grill als der nächste nächtliche Besucher eintraf, eine Tüpfelhyäne. Auf drei Meter Abstand ist die Hyäne echt gross und das Gebiss sehr beeindruckend. Die Hyäne wollte aber kein Camperfleisch sondern hatte es auf die Steaks abgesehen. Sie stahl das Porterhouse Steaks unseres verblüfften Nachbarn vom glühenden Grill und zog damit von Tannen! Wir bewachten unser Fleisch darauf mit Steinschleudern bewaffnet und am Grill stehend.

Im Krüger NP trafen wir fast zufällig Brigitte und Edy wieder. Die Freude war gross und wir standen eine kurze Zeit zusammen. Es ist spannend uns selbst zu analysieren, wie wir uns auf diese Begegnung gefreut haben. Wir kennen die beiden lange nicht so gut wie Freunde in der Heimat, mit denen wir mindestens einen Stück unseres Lebens zusammen gegangen sind, trotzdem war das Erlebnis ähnlich intensiv. Als wir dann zum zweiten Mal in den Krüger einfuhren mussten wir plötzlich eine Art Schwerverkehrsabgabe entrichten. Nach langer Diskussion erhielten wir dann wenigstens einen kleinen Rabatt.

Im Krüger wurde Peter aber so krank, dass wir beschlossen einen Arzt zu konsultieren. Ein Südafrikanischer Campnachbar offerierte uns, uns in die Stadt und zum Arzt zu chauffieren, was wir dankbar angenommen haben. Wir haben diese Geste sehr geschätzt und glauben, dass dies stellvertretend für die extreme Hilfsbereitschaft der meisten Einheimischen steht. So macht Gastfreundschaft wirklich Freude.

Mit den Tierbeobachtungen hatten wir ziemlich viel Glück, an einem Tag im Krüger haben wir tatsächlich alle klassischen Big 5, neben vielen anderen Tieren gesehen. Dafür standen wir mit anderen Besuchern an einem Platz wo ein Leopard lag, den alle sehen, nur wir nicht! Auf den Backroads haben wir ein Camp durch eine enge sehr verwachsene Piste von hinten angefahren, die dann aber nur noch auf der Karte weiterging. Wir mussten dann gegen einen Kilometer durch die Bäume und dem Flussabhang entlang im Rückwärtsgang zurücksetzen. Da wir aber ein ähnliches Problem schon beim Befahren eines Aussichtspunkts hatten, waren in Übung.

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